Sie suchen das Gespräch mit den Gästen, zeigen ihnen die Naturperlen der Region und was sie für deren Erhalt tun können: Die Parkbotschafterinnen und Parkbotschafter des Naturparks Gantrisch. Im Winter und Frühling sind sie vor allem auf dem Gurnigel unterwegs und im Sommer an der Sense. Stellvertretend für ihre Gspänli erzählen Andreas Anetzhofer und Thomas Schober, warum sie sich als Parkbotschafter für den Naturpark Gantrisch engagieren.
Warum setzt ihr euch als Parkbotschafter für den Naturpark Gantrisch ein?
Andreas Anetzhofer: Die schöne Land- schaft vor meiner Haustür birgt viele Schätze. Diese Naturschätze und Artenvielfalt sollen auch von künftigen Generationen bestaunt werden können. Als Parkbotschafter kann ich mit Sensibilisierung und Umweltbildung dazu beitragen. Zudem kann ich den Besuchenden vermitteln, dass ein Naturpark nicht ein Synonym für Verbote und Einschränkung ist, sondern auch viele Aktivitäten zulässt.
Thomas Schober: Ich bin in Riggisberg aufgewachsen, habe eine Lehre als Forstwart in der Region absolviert und die meiste Zeit meiner beruflichen Laufbahn in den Wäldern der Region Gantrisch verbracht. Es ist mir ein Anliegen, die Schönheit und die Vielfalt der Natur für viele Menschen zugänglich und bekannt zu machen.
Was gefällt euch an eurer Arbeit am meisten?
Andreas Anetzhofer: Die leuchtenden Augen, wenn Kinder etwas Neues entdecken, oder der direkte Kontakt zu Besuchenden und Gästen des Naturparks. Mir gefällt es auch, draussen in der Natur zu sein.
Thomas Schober: Die vielen guten Gespräche, Erfahrungen auszutauschen und die meistens positiven Rückmeldungen.
Welches sind die grössten Herausforderungen als Parkbotschafter?
Andreas Anetzhofer: Bei abschätzigen Bemerkungen oder übersteigertem Selbstbewusstsein von Gästen die Empathie und Gelassenheit zu behalten.
Thomas Schober: Ich denke, ein breites Fachwissen betreffend Natur und deren Zusammenhängen ist wichtig. Deshalb braucht es eine gewisse Offenheit und Bereitschaft, immer Neues zu erfahren und zu erlernen.
Gibt es ein Erlebnis, an das ihr euch besonders gerne erinnert?
Andreas Anetzhofer: Löchernde Fragen von Kindern oder Gästen zum Beispiel, die in einer herrlichen Landschaft zu spannendem Austausch führen, wie beim Sonnenaufgang auf dem Gurnigel nach einer klaren Nacht in Dunkelheit mit zig Sternen am Himmel. Konkret durfte ich auch einmal hören, wie ein Kind seine Eltern ermuntert: «Gäu, dr (Name des Hundes) näme mir ad Leine, die andere Tierli wei schlafe …»
Thomas Schober: Ein bestimmtes Erlebnis kann ich nicht nennen. Wenn es gelingt, den Besuchenden des Naturparks einige neue Informationen oder «Aha»-Erlebnisse zu vermitteln, weckt es bei mir gute Gefühle und Befriedigung.
Gab es auch Momente während eines Einsatzes, die euch nachdenklich gestimmt haben?
Andreas Anetzhofer: Ja. Wenn alle Bemühungen zur Sensibilisierung und Aufklärung, bspw. in Bezug auf Littering, Rücksicht auf andere Gästen oder Schutzgebiete, mit Absicht oder aus egoistischen Gründen ignoriert oder Regeln gebrochen werden.
Thomas Schober: Wenn für gewisse Menschen ihre Interessen derart über jenen der Natur und der Mitmenschen stehen, löst es bei mir Unverständnis aus. Rücksicht und angepasstes Verhalten kosten nichts, verursachen keine Schmerzen und verhindern oftmals unnötige Konflikte.
Was möchten ihr Naturparkbewohnenden und Gästen mitgeben?
Andreas Anetzhofer: Gwundrig? Im Naturpark gibt es viel zu entdecken! «Bei jedem Spaziergang durch die Natur erhält man viel mehr als man gesucht hat.» – John Muir
Thomas Schober: Schätzt das Privileg, in einer derart vielfältigen, interessanten und schönen Gegend zu leben oder die Region besuchen zu können. Respektiert die Natur und die Interessen anderer, damit ein möglichst konfliktfreies Miteinander die Region in ihrer Vielfalt auch in der Zukunft zu einem Erlebnis macht.
Martina Summermatter, Naturpark Gantrisch, Verantwortliche Kommunikation
Möchtest du Parkbotschafter:in werden?
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