Die natürliche Nachtdunkelheit ist für Mensch und Natur wichtig. In der Schweiz nimmt die Nachtdunkelheit aufgrund der Lichtverschmutzung ab. Wir setzen uns für den Erhalt der Dunkelheit ein. Hilfst du mit?

Was du zu Hause tun kannst
Laut Bundesamt für Umwelt haben in den letzten 20 Jahren die Licht-Emissionen um 70% zugenommen. Künstliches Licht bringt den Tag-Nacht-Rhythmus zahlreicher Lebewesen durcheinander. So verlieren Zugvögel ihren Orientierungssinn oder Insekten werden von Kunstlichtern angezogen und sterben. Im Naturpark Gantrisch gibt es noch grössere und dunkle Flächen in der Nacht. Die Sterne kannst du bei uns von blossem Auge erkennen. Diesen Schatz möchten wir bewahren. Auch du kannst einen Beitrag leisten.
Mit den folgenden Grundsätzen beleuchtest du natur- und nachtfreundlich und sparst Energie:
- Notwendigkeit: Setze Licht nur dort ein, wo es wirklich notwendig ist.
- Zeitliche Steuerung: Lasse Licht nur dann brennen, wenn es den Zweck auch erfüllt.
- Intensität/ Helligkeit: Setze die geringstmögliche Gesamtlichtmenge/Helligkeit ein. Weniger ist mehr.
- Lichtfarbe / Lichtspektrum: Bevorzuge warmweisses Licht mit einem geringeren Blaulichtanteil. Das stört die natürlichen Rhythmen von Pflanzen und Tieren weniger.
- Ausrichtung / Abschirmung: Beleuchte nur die Flächen, auf denen du wirklich Licht brauchst und vermeide unnützes Streulicht.
Was Gemeinden unternehmen können
Mit gutem Beispiel vorangehen
Prüfung der gemeindeeigenen Anlagen auf echten Nutzen (Nutzungsfrequenzen & Lichtintensität, Vermeidung Doppelbeleuchtungen)
Gibt es ein Energiekonzept?
Wird dort von Effizienz gesprochen? Wie wäre es mit Suffizienz?
Sensibilisieren
Information im Gemeindeblatt: was ist Lichtverschmutzung, Empfehlung an Einwohner*innen und Gewerbetreibende. Finden Sie einen positiven Slogan für Ihre Gemeinde.
Schauen gehen
Organisation eines Nacht-Rundgangs (gerne auch in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Gantrisch)
Persönliche Gespräche
Gespräch suchen mit starken Lichtverursachern (z.B. Werbebeleuchtungen etc.)
Testen und Evaluieren
Nachtabschaltung der öffentlichen Beleuchtung in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung (Infoanlass)
Wo soll es dunkel bleiben?
Lichtsensible Räume auf Gemeindegebiet definieren, in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden (Fledermauskorridore, Dunkelkorridore, Wälder, Felder, Wohnzonen etc.). Integration in Landschaftskonzept, Erstellung eines einfachen Beleuchtungskonzepts mit verschiedenen Zonen.
Der Kunde ist König
Steht eine Umrüstung auf LED an? Nehmen Sie nicht den Standard vom Hersteller, sondern machen Sie Vorgaben.
Regeln und Empfehlungen machen
Einführung von spezifischen Lichtregeln (Weihnachtsbeleuchtung 1. Dezember bis 6. Januar, Zierbeleuchtung bis 22 Uhr etc.)
Beleuchtungskonzepte einfordern
Information für Bauherren / Selbstdeklaration (schon in Planungsphase deklarieren, ob und wie Beleuchtung geplant ist)
Längerfristig planen
Steht eine Ortsplanungsrevision an? Integrieren Sie verständliche und messbare Vorgaben zur Beleuchtung.