Einst wurden Hecken als unverrückbare Grenzen entlang von Ländereien angepflanzt. Heute verbinden sie die Lebensräume in der Landschaft wie ein Netz.

In einer Hecke finden verschiedenste Tierarten Schutz und ein Nahrungsangebot. Im Gegensatz zum Mittelland gibt es im Naturpark Gantrisch noch relativ viele Hecken. Aber auch hier sind in den letzten Jahrzehnten viele Hecken verschwunden oder befinden sich in schlechtem Zustand.

Eine Hecke ist ökologisch am wertvollsten, wenn sie aus verschiedenen Wildstraucharten besteht und regelmässig gepflegt wird. Jede Art kann aufgrund ihrer Eigenschaften unterschiedlichen Tieren eine Lebensgrundlage bieten. Auch ist das Nahrungsangebot durch eine grosse Artenvielfalt über lange Zeit im Jahr gewährleistet. Dornentragende Sträucher wie Wildrosen, Schwarzdorn oder Weissdorn sind besonders wertvoll. So finden zum Beispiel Vögel hinter dem Dornengestrüpp ein sicheres Versteck. Ist die Hecke von einem Krautsaum begleitet, bietet dies vielen weiteren bodenlebenden Tierarten einen Lebensraum sowie wichtige Verbindungwege. Auch Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen sind wichtige Elemente einer ökologisch wertvollen Hecke.

Wir leben hier – Zielarten, die unsere Aufmerksamkeit benötigen

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Naturpark

Neuntöter (Lanius collurio)

Woher hat der seltene Vogel wohl seinen Namen?

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Mauswiesel (Mustela nivalis)

Das Mauswiesel ist auf gute Deckung durch dichte Bodenvegetation und Verstecke angewiesen.

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Naturpark

Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

Im Naturpark lebt ein wichtiger Bestand der Kleinen Hufeisennase.

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Hermelin (Mustela erminea)

Das Hermelin ist ein flinker Mäusejäger. Es bewohnt abwechslungsreiche, offene Landschaften.

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Naturpark

Glühwürmchen (Lampyridae)

Das geheimnisvolle Tier ist bei uns noch weit verbreitet. Doch schrumpfender Lebensraum und steigende Lichtverschmutzung setzen den tierischen Sternchen zu.

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Engagement für die Hecken im Naturpark

So engagiert sich der Naturpark Gantrisch
  • Die Förderung von artenreichen Hecken und Kleinstrukturen wird im Naturpark Gantrisch bereits seit zehn Jahren verfolgt. Dabei werden Hecken neu gepflanzt oder vorhandene Standorte aufgewertet. Bei der Aufwertung werden die Hecken artenreicher, dorniger und durch Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen vielfältiger gemacht.
  • Damit überprüft werden kann, welche Tiere in einer neu angelegten Hecke Einzug halten, baut der Naturpark Gantrisch bei einigen Projekten Spurentunnels ein. Diese Tunnels sind mit Stempelkissen ausgerüstet, auf denen neugierige Tiere wie das Hermelin ihre Pfotenabdrücke hinterlassen. Regelmässig werden die gestempelten Spurenblätter ausgewertet. Andere Tunnels sind mit Fotofallen ausgerüstet.
  • Der Naturpark Gantrisch unterstützt Landwirtschaftsbetriebe kostenlos bei der Planung eines Heckenprojekts. Zudem wird bei der Umsetzung die Koordination von freiwilligen Helfer:innen übernommen.
Das kannst du für die Hecken tun

Je arten- und strukturreicher unser Garten ist, umso grösser ist unser Beitrag für die Biodiversität. Bereits kleine Flächen mit 5 bis 10 verschiedenen Wildsträuchern dienen hunderten von Tierarten als Paarungs- und Brutplatz, als Überwinterungsquartier und vor allem als Nahrungsquelle. Weitere Informationen für mehr Artenvielfalt im eigenen Garten findest du in unserer Infobroschüre “Biodiversität im Garten”.

Tipps für das Anlegen oder Aufwerten einer Hecke
  • Einheimisch: Über Jahrhunderte haben sich Tiere und Pflanzen aneinander angepasst. Ein perfektes Zusammenspiel hat sich entwickelt. Fehlen einheimische Sträucher, fehlen auch Insekten und Vögel.
  • Artenreich: Jede Strauchart blüht und trägt Früchte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Artenreiche Hecken sichern das Nahrungsangebot über das ganze Jahr hindurch.
  • Dornig: Sträucher mit Dornen wie Schwarzdorn und Wildrosen bieten vielen Vogelarten guten Schutz. Auch für Tag- und Nachtfalter sind Dornensträucher wichtige Lebensräume.
  • Wild: In Bodennähe rund um die Sträucher soll es wild sein: Der Krautsaum schafft ideale Bedingungen für Tiere, die in Bodennähe leben. Ast- und Steinhaufen bieten Versteckmöglichkeiten.


Lokale Baumschulen im Naturpark Gantrisch führen einheimische Wildsträucher in ihrem Sortiment und unterstützen dich gerne mit wertvollen Pflanztipps.

Wie kann ich die Hecken im Naturpark erleben?

Auf dem Belpberg, in Riggisberg oder in Schwarzenburg (Wahlern/Bannholz) kannst du schöne Heckenlandschaften besuchen.

Wanderungen & Velotouren:
  • Alpenpanoramaweg: Etappe von Rüeggisberg nach Schwarzenburg. Die Route führt durch die traditionellen Kulturlandschaften.
  • Veloroute VL 62 Bern -Schwarzenburg: Nach der Hauptstadt schwitzen über die weichen Kuppen des Längenberges, die Alpensicht ist grossartig, die behäbigen Höfe breitschultrig, die Landschaftsgräben tief und steil, das Schwarzwasser schäumt wild.

Exkursionen für Schulklassen:

“Naturvielfalt Bannholz”: Im Bannholz ist ein Lernort entstanden, in dem auf engstem Raum viele Kreisläufe in der Natur gezeigt werden können.

Links zu den Wander- und Velowegen sowie Exkursionen für Schulklassen: