Freiwillige im Einsatz für den Naturpark

Lokalheldinnen und Lokalhelden

Der Naturpark Gantrisch lebt vom Engagement seiner Bewohnerinnen und seinen Bewohnern sowie den Naturpark-Fans, die sich mit Freiwilligenarbeit für die Region einsetzen. Die Panoramafüchse zum Beispiel schauen zum Gantrisch Panoramaweg und dem Verein Gantrisch Biking ist es zu verdanken, dass es die Bike-Routen in der Region überhaupt gibt und diese intakt sind.

Es ist Wandersaison – und die Zeit, in dem die Panoramafüchse wieder durch das Gantrischgebiet streifen. Sie haben zwar zwei und nicht vier Füsse, dennoch sind sie schier unbemerkbar leise unterwegs. Sie sammeln den liegen gebliebenen Abfall ein und überprüfen die Picknickplätze, die Feuerstellen sowie die Sitzbänke auf ihre Funktionstüchtigkeit. Immer im November treffen sich die elf Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber, lassen die vergangene Saison Revue passieren und erstellen einen Einsatzplan für die kommende Wanderzeit – damit klar ist, wer wann zu welchem Teilabschnitt schaut. Unterwegs sind sie vor allem auf der Strecke Wasserscheide – Hällstett. Sie teilen diese Strecke jeweils in drei Abschnitte ein, welche die eingeteilten Personen alle 14 Tage ablaufen.

Ehrenamtlich unterwegs

«Widererwarten gibt es sehr wenig Abfall einzusammeln», erzählt Ulrich Aeschbacher von den Panoramafüchsen, «auch die Picknickplätze und Feuerstellen treffen wir in der Regel ordentlich an.» Meistens seien es «Nastüechli, die jemandem unbemerkt aus der Tasche gefallen sind», die die Panoramafüchse einsammeln. Wenn eine Sitzbank, ein Tisch oder ein Stuhl defekt ist oder bei den Feuerstellen Holz fehlt, informieren die Panoramafüchse René Michel, Mitarbeiter Tourismus beim Förderverein Region Gantrisch. Als leidenschaftlicher Berggänger, Wanderer und Biker kennt er «fast jeden Ort im Naturpark Gantrisch». Er weiss, wer für was zuständig ist, vermittelt und koordiniert. Die Panoramafüchse reparieren nichts selbst. Grundsätzlich sind für die Wanderwege und Sitzbänke die Gemeinden zuständig. Die Panoramafüchse arbeiten ehrenamtlich und sind insgesamt um die 70 Stunden pro Saison für den Gantrisch Panoramaweg im Einsatz. Für Ulrich Aeschbacher ist diese Freiwilligenarbeit «etwas sehr Sinnstiftendes». «Wir sind mittlerweile ein eingeschworenes Team», erzählt er weiter, «und wir haben einfach Freude an der Natur, am Panoramaweg und sind gerne auf dem Gurnigel.»

Zuständig für die Bikerouten

Auch die Trägerschaft Verein Gantrisch Biking steckt mitten in der Saison. Insgesamt fünf Bike-Routen hat der Verein im Parkgebiet erarbeitet, wie die vielbefahrene Gantrisch Königsroute 502. Die Vereinsmitglieder unterhalten die Routen aus Liebe zur Region und mit dem Ziel, die Routen langfristig instand zu halten – dies seit 29 Jahren. Der Verein bietet seinen 160 Mitgliedern ein attraktives Jahresprogramm, dafür helfen sie mit beim Unterhalt und bei der Weiterentwicklung der Routen. Einmal jährlich, an einem Samstag im Frühling, fahren die Mitglieder die 168 Kilometer ab und reparieren die Schäden, die im Winter oder durch Unwetter entstanden sind. Manchmal müssen sie auch Wegweiser wieder in die richtige Richtung drehen. Dies reiche jedoch oft nicht. So werden während der Saison zusammen mit der entsprechenden Gemeinde zusätzliche Arbeiten erledigt.

Schöne Begegnungen

Das Material wie Kies wird laut Zwahlen von den Gemeinden bezahlt, die auch den Wegmeister stellen. Wird zum Beispiel jedoch ein Bagger benötigt, zahlt Gantrisch Biking diese Maschinenstunden. Auch die Arbeitsstunden und die Weidübergänge finanziert der Verein aus den Mitgliederbeiträgen. «Der grösste Teil der Vereinsmitglieder kommt zwar aus der erweiterten Region, aber nicht aus dem Parkperimeter», wie Hansueli Zwahlen ausführt. «Es sind leidenschaftliche Bikerinnen und Biker verschiedenster Berufsgruppen, die eine Affinität zum Gebiet haben. So sind es für Zwahlen auch «die vielen schönen und unvergesslichen Begegnungen sowie die Leidenschaft fürs Biken», die ihn stets vorantreiben. «Wir können so viel zusammen erreichen.»

Du bist Gestalter:in der Region!

Neben den Engagierten für das Wander- und Bike-Netz im Naturpark Gantrisch, gibt es auch viele weitere Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gäste, die sich für den Naturpark Gantrisch engagieren. Der Verein Vreneli-Dorf Guggisberg zum Beispiel erhält mit seinen Aktivitäten die Geschichte von Hansjoggeli und «em Vreneli abem Guggisberg» am Leben. Auch der SAC Schwarzenburg unterstützt den Naturpark Gantrisch mit seinem Engagement, indem er beispielsweise den Klettersteig unterhält. Die Skiliftbetreiber in der Region und das Langlaufzentrum Gantrisch trotzen den schneearmen Wintern und machen dank ihres Einsatzes das Skifahren und Langlaufen im Naturpark noch möglich. Es gibt aber auch viele weitere Organisationen und private Personen, die sich mit viel Herzblut in einem Verein oder allein für die nachhaltige Entwicklung der Region einsetzen. Schliesslich sind es die kleinen Dinge, die ein grosses Ganzes entstehen lassen – wie den Naturpark Gantrisch. Sie alle sind Lokalheldinnen und Lokalhelden, die diese Region zu etwas Besonderem machen.

Martina Summermatter, Naturpark Gantrisch, Verantwortliche Kommunikation

Alle Touren im Naturpark Gantrisch:

Aktuelles aus dem Naturpark

Wir zeichnen die innovativsten Projekte aus der Region aus. Es gibt Preise in drei Kategorien: Natur und Landschaft, Gesellschaft und Soziales sowie Nachhaltige Wirtschaft. Die Jury hat aus 26 Einsendungen pro Kategorie drei Finalistinnen und Finalisten ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 28. Januar 2025 statt.
Dank einer breit abgestützten Finanzierung können die Gantrisch Busse für weitere vier Jahre fahren. Sie sorgen auch in Zukunft für eine gute Erreichbarkeit der Region Gurnigel und des Gäggerstegs während der Hauptsaison. Die Solidarität unter den Gemeinden sowie die Unterstützung von Partnern machen dieses wichtige Mobilitätsangebot erst möglich.
Vor dem Loeb in Bern wird es wieder weihnachtlich: Die Gantrischfrauen bieten ihre köstlichen, handgemachten Weihnachtsguetzli an. Ab Donnerstag, 28. November, bis 24.Dezember können die regionalen Leckerbissen gekauft werden.
Mit einer grossen Besucherumfrage auf dem Gurnigel wollten wir das Verhalten von Freizeitgästen im Naturpark Gantrisch besser verstehen. Im Interview erklärt Dr. Roger Bär von der Universität Bern, welche wichtigen Erkenntnisse die Studie geliefert hat. Zudem zeigt er auf, wie wir die Sensibilisierungsarbeiten in Zukunft wirkungsvoller gestalten können.