Maillartbrücken Hinterfultigen

Der Schweizer Robert Maillart gilt heute als einer der einflussreichsten Ingenieure des 20. Jahrhunderts. Er schuf richtungweisende Bogenbrücken aus Stahlbeton. Im Regionalen Naturpark Gantrisch sind zwei dieser Brücken zu entdecken: Die «Rossgrabenbrücke» und die «Schwandbachbrücke».

Die Rossgrabenbrücke, erbaut 1932, überquert das Schwarzwasser mit einer Spannweite von 82 Metern und einer Breite von 4 Metern. Sie ist eine
sogenannte Dreigelenkbogenbrücke mit Kastenträgern, ein von Maillart
entwickeltes Brückenbausystem. Die Fahrbahnplatte wird beidseitig durch
eiserne Doppelrohrgeländer umgeben.

Die Schwandbachbrücke, erbaut 1933, 300 Meter weiter östlich der Rossgrabenbrücke, ist die erste versteifte Stabbogenbrücke mit elliptisch
gekrümmter Fahrbahn. Der Bogen weist eine Spannweite von gut 37 Metern und eine variierende Breite auf. Sie gilt heute als eines von Robert Maillarts Meisterwerken.

Maillarts Brücken waren auch umstritten. Das ästhetische Empfinden der
Gesellschaft wollte solide, vertrauenerweckende Bauweisen. Trotzdem haben sich Maillarts Brücken durchgesetzt, auch wegen der vergleichsweise tiefen Kosten. Der Bau kam mit sehr wenig Beton aus. Ausserdem konnte mit leichten Lehrgerüsten gearbeitet werden, die auch billiger waren, weil sie nur die Bogenplatten tragen mussten.