Kirche Wahlern
Die Kirche von Wahlern war ursprünglich der Maria Magdalena und dem heiligen Jakobus geweiht. Sie wird urkundlich erstmals 1228 als «Walerro» erwähnt. Am ursprünglichen Kirchturm waren in allen vier Ecken archaisch anmutende Fratzen feststellbar; allerdings ist heute nur noch diejenige auf der nordöstlichen Seite sichtbar. Dies kann als Hinweis darauf dienen, dass hier ursprünglich ein keltischer Kultplatz war. Archäologische Untersuchungen am Mauerwerk der Nord- und Südwand zeigten Bauphasen aus hochmittelalterlicher, romanischer und spätgotischer Zeit. Anfangs des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche völlig umgestaltet. In der Nordostecke entstand der heutige Turm, der Chor wurde neu gebaut, die Wände des Kirchenschiffs erhöht und Spitzbogenfenster eingesetzt. Der
gotische Taufstein trägt die Jahrzahl 1505, die Kanzel wurde 1649 im Renaissancestil errichtet. 1758 erhielt Wahlern nach dem Orgelverbot der Reformation als erste bernische Landkirche wieder ein Orgelwerk, erbaut von Ferdinand Bossart aus Baar. Davon ist heute noch der seitwärts erweiterte Prospekt erhalten. Die farbigen Chorfenster enthalten Glasmalereien von Leo Steck und andern Künstlern; das „Hiob“-Fenster (im Kirchenschiff vorne rechts) gestaltete Max Brunner 1982.
Die heutigen Glocken wurden 1902 durch die Firma Rüetschi in Aarau aus alten Festungskanonen von Manila zu einem wohltuend-melodischen Geläut gegossen.
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Wahlernstrasse 60
3150 Schwarzenburg